vom 18.09.2017 - Autor: John Pavlovitz - übersetzt von Marco Neumann
Eines Tages spazierte ein Junge mit seinem Vater durch die Stadt, so wie sie es jeden Sonntag Morgen machten.
Der Junge fand diese Spaziergänge unheimlich toll.
Während sie so Hand in Hand durch die Straßen liefen, nahmen sie jede Farbe, jedes Geräusch und jeden Duft des neuen Tages in sich auf.
Der Junge liebte es sehr die Menschen anzusehen, denen sie bei ihren Spaziergängen begegneten - sie waren so verschieden, keiner war wie der andere.
Sie waren wunderschön und angenehm und eigenartig und manchmal sogar erschreckend.
Wann immer sie auf jemanden trafen, von dem der Junge dachte er wäre wunderschön oder angenehm oder eigenartig oder erschreckend, blickte sein Vater demjenigen in die Augen, lächelte und sagte etwas Nettes.
Manchmal lächelten die Menschen zurück.
Manchmal schauten sie überrascht.
Manchmal blickten sie schnell woanders hin.
An diesem besonderen Morgen fragte der Junge seinen Vater schließlich: "Warum tust Du das, Vater? Warum grüßt Du jeden auf der Straße mit einem Lächeln und netten Worten?"
"Jeder Mensch braucht es, gesehen zu werden" sagte sein Vater, "gesehen zu werden und zu wissen, dass er eine Bedeutung hat."
Das gefiel dem Jungen. Er fand, das klang sehr nett. Und er fragte sich, ob Menschen ihn wohl wunderschön oder angenehm oder eigenartig oder erschreckend fanden?
An diesem Tag, nachdem sie an einer Reihe von Häusern vorbeikamen, die alle mehr oder weniger gleich aussahen, sahen sie ein Gebäude, dass sich von allen anderen unterschied.
An diesem Tag, nachdem sie an einer Reihe von Häusern vorbeikamen, die alle mehr oder weniger gleich aussahen, sahen sie ein Gebäude, dass sich von allen anderen unterschied.
Es stach heraus, weil seine Türen viel größer waren als die Türen der anderen Gebäude in der Stadt. Sie waren so groß, dass sie vom Boden aus höher hinausragten, als der Junge überhaupt sehen konnte und so breit, dass die Türangeln zu beiden Seiten nicht zu sehen waren.
"Was ist das für ein Ort, Vater?" fragte der Junge, der immer noch über die riesigen Türen staunte, die sich bis in die Wolken erstreckten.
Der Vater antwortete: "Das mein Sohn, ist die Kirche, wie sie werden soll."
Der Junge sah wieder auf das eigenartige Gebäude und fragte laut: "Warum sind die Türen so groß?"
Er lächelte seinen Sohn an und sagte: "Die Kirche, wie sie werden soll, muss das Gebäude mit den größten Türen sein, denn sie braucht genug Platz um die ganze Welt willkommen zu heißen. Sie ist so gebaut, dass alle Menschen hereinkommen und sich zu Hause fühlen können. All die wunderschönen und angenehmen und eigenartigen und ja, auch die erschreckenden Menschen.
Deshalb braucht sie Türen, die groß genug sind, damit die ganze Welt herein kann."
"Genau genommen" sagte er, "wenn Du sehr genau hinschaust, wirst Du entdecken, dass jede Person die Du triffst, tief im Inneren gleichermaßen wunderschön und angenehm und eigenartig und erschreckend ist. Die Kirche, wie sie werden soll, ist ein Ort für jeden einzelnen von ihnen."
Als er seinen Vater reden hörte, wurden die Augen des Jungen groß und sein Herz schlug schneller und schneller. "Lass uns reingehen!" rief er begeistert. "Oder noch besser - lass uns diese großen Türen öffnen und all den wunderschönen, angenehmen, eigenartigen und erschreckenden Menschen die hier vorbeikommen erzählen, dass sie hier willkommen sind und reinkommen und dann mit allen eine Party feiern."
"Das klingt wunderbar mein Sohn, aber wir können das jetzt noch nicht tun" sagte der Vater. "Dies ist die Kirche, wie sie werden soll. Sie ist noch nicht fertig. Sie ist noch nicht bereit.
"Wann wird die Kirche, wie sie werden soll, bereit sein?" fragte der Junge.
"Ich bin nicht sicher" antwortete sein Vater, "Ich hatte gehofft, sie würde schon vor langer Zeit fertig geworden sein. Es hat viel länger gedauert, als ich es gern gehabt hätte."
Sie liefen gemeinsam weiter.
Nachdem sie wieder an vielen Gebäuden vorgekommen waren, die sich alle ähnlich waren, kamen sie wieder zu einem Gebäude, dass anders war. Nur dieses hatte Türen, die viel kleiner waren als alle anderen. Tatsächlich seltsam klein. Seine winzigen Türen waren schwer verriegelt und verschlossen und mit Ketten gesichert.
Ein sehr ernst blickender Mann stand davor und bewachte die kleinen Türen, so dass man sie fast gar nicht sehen konnte.
Als sie näher traten, bemerkte der Junge ein hübsches Schild an den kleinen Türen, auf dem stand: WUNDERSCHÖNE UND ANGENEHME MENSCHEN SIND HIER WILLKOMMEN. EIGENARTIGE UND ERSCHRECKENDE MENSCHEN NICHT.
Wieder fühlte der Junge Traurigkeit in seinem Herzen. Er frage sich, wie sie wohl entschieden, wer wunderschön und angenehm war und wer eigenartig und erschreckend.
Wieder fühlte der Junge Traurigkeit in seinem Herzen. Er frage sich, wie sie wohl entschieden, wer wunderschön und angenehm war und wer eigenartig und erschreckend.
Die Menschen, die für eigenartig und erschreckend gehalten wurden taten ihm leid, die Jungen und Mädchen, die an diesem Gebäude vorbeikamen, das Schild lasen, den sehr ernst dreinblickenden Mann und die kleinen verschlossenen und verriegelten Türen sahen und wussten, dass sie hier nicht willkommen sind.
Er machte sich Sorgen, dass sie sich wohl niemals gesehen fühlen würden und niemals erfahren würden, dass sie eine Bedeutung haben.
"Vater" fragte er, " was für ein Gebäude ist das mit dem hübschen Schild und dem ernst-aussehenden Mann und den sehr kleinen verschlossenen und bewachten Türen?"
"Das ist die Kirche, wie sie ist."
"Das ist die Kirche, wie sie ist."
An diesem Tag beschloss der Junge, dass er ein Baumeister werden würde.
Er sah seinen Vater an und sagte: "Die Kirche, wie sie ist, ist nicht gut genug. Ihre Türen sind nicht ansatzweise groß genug, Ich gehe zurück und helfe die Kirche zu bauen, wie sie werden soll.
Wir werden das Gebäude mit den größten Türen fertigstellen und dann werden wir sie weit öffnen. Und wir werden allen Menschen die vorbeikommen - all den gleichermaßen wunderschönen und angenehmen und eigenartigen und erschreckenden Menschen - erzählen, dass sie alle willkommen sind!"
Der Vater des Jungen sah ihn an und lächelte ein Lächeln so breit wie diese Türen und sagte zu ihm: "Mein Sohn, ich kann es nicht erwarten, dass zu sehen."
Originaler Artikel von John Pavlovitz
aus dem Englischen übersetzt von Marco Neumann
Artikel im Original lesen
Über John Pavlovitz
John Pavlovitz ist seit über 20 Jahren im Dienst - sowohl online wie auch in der "North Raleigh Community Church". Er liebt es Lieder zu schreiben, Sport zu treiben, zu kochen, zu wandern und sich geistliche Nahrung zu beschaffen. Du kannst ihn auf Facebook, Twitter oder seiner Homepage besuchen oder auch sein neues Buch "A bigger Table" bestellen!